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Dr. Christina Hofmann (47) ist seit Januar 2006 Delegierte für Kommunikation an der Universität Zürich (UZH). Sie leitet die Kommunikationsstelle der Universität, die sich aus den beiden Abteilungen unicom Media und unicom Online zusammensetzt. Ihr Auftrag ist es, Konzepte für ein glaubwürdiges und wirkungsvolles Auftreten der Universität in der Öffentlichkeit zu entwerfen und umzusetzen; zu diesem Zweck wird sie auch die bestehenden universitären Kommunikationsinstrumente und -abläufe weiterentwickeln. Für die Ankündigung konkreter Massnahmen ist es allerdings noch zu früh.
Momentan lotet Christina Hofmann in allen Fakultäten und Abteilungen, aber auch bei Vertretern aus Politik und Medien, aus, welche Erwartungen an die universitäre Kommunikation insgesamt und unicommunication im Speziellen gestellt werden. Fest steht für sie: «Die unicommunication wird mehr Gewicht auf den Dienstleistungscharakter ihres Angebots legen, sie wird sich noch stärker als bisher an den Wünschen und Ansprüchen von Professorenschaft, Mitarbeitenden, der Universitätsleitung sowie an den Bedürfnissen der verschiedenen Zielgruppen orientieren. Sie wird sich bemühen, das Profil der Gesamtuniversität in der Öffentlichkeit weiter zu schärfen.»
Keine 180-Grad-Wende schwebt ihr also vor, sondern eine Forcierung der bereits bestehenden Anstrengungen. Was erachtet sie aus jetziger Perspektive als grösste Herausforderung? Christina Hofmann: «Die Kunst wird darin bestehen, für einen klaren Auftritt der Gesamtorganisation Universität zu sorgen, gleichzeitig aber auch ihre innere Vielfalt zur Geltung zu bringen und ihre Komplexität zu respektieren.»
Vielfalt und Komplexität – das sind Worte, welche die promovierte Biologin öfter verwendet. In ihrem bisherigen Berufsleben als Naturwissenschaftlerin und Managerin waren es immer wieder die schwer zu durchschauenden Funktionsweisen komplexer Systeme, ganz gleich ob biologischer oder sozialer Art, die ihre Neugier besonders fesselten. «Komplexe Systeme», sagt sie, «sind schwer zu kontrollieren, dafür haben sie eine erstaunliche Fähigkeit zur Selbstorganisation. Wenn man um diese Stärke weiss und sie zu nutzen versteht, kann man mit wenigen, gezielten Eingriffen eine Menge bewirken.»
Aufgewachsen ist Christina Hofmann als eines von vier Geschwistern in Rüschlikon, sie studierte und doktorierte an der ETH, hier lernte sie auch ihren Ehemann kennen, mit dem sie heute in Männedorf lebt und mit dem sie gerne abenteuerliche Reisen in ferne Kontinente wie Australien und Afrika unternimmt. Entdeckungsfreudig, wie sie ist, probiert sie gern immer wieder neue Sportarten aus, zum Beispiel Tennis und Golf, auch auf das Surfbrett wagte sie sich schon. Vielfalt ist eben ihre Devise, privat wie beruflich.
Mit der Universität Zürich kam Christina Hofmann erstmals durch die Management-Weiterbildung in Berührung, die sie hier absolvierte. Bevor sie sich für ihre jetzige Stelle an der UZH entschied – «der vielfältigen, zukunftsgerichteten Inhalte und der vielen interessanten, anspruchsvollen Menschen wegen, die hier arbeiten» –, leitete sie zweieinhalb Jahre lang die Präventionsdienste bei der Suva. Diese Abteilung umfasste über hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Davor war Christina Hofmann bei der Aids-Hilfe Schweiz tätig, ebenfalls als Verantwortliche für den Präventionsbereich. Zu ihren dortigen Aufgaben als Mitglied der Geschäftsleitung und stellvertretende Geschäftsleiterin gehörte die zielgruppenorientierte Umsetzung des nationalen HIV/Aids-Programms.
Die erste Station in ihrer Laufbahn im Bereich Unternehmensführung war die damalige Ciba-Geigy, wo Christina Hofmann nach einigen Jahren als Forscherin ins Issue-Management wechselte. Sie war dafür zuständig, frühzeitig kommunikative Strategien im Umgang mit kontroversen Themen wie Gentechnologie und Pflanzenschutzmittel zu entwerfen – eine Erfahrung, die ihr in ihrer jetzigen Funktion wohl zugute kommen wird.
Fachlich bewegte sie sich in ihrem abwechslungsreichen Berufsleben zwischen den Bereichen Naturwissenschaften, Kommunikation, Gesundheitswesen, Soziales, Marketing und Unternehmensführung. Auch diese breite Orientierung dürfte ihr an der Universität nur von Nutzen sein.