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Rund 1500 Studierende haben sich vom 12. bis 22. Januar in den Disziplinen Langlauf, Ski alpin, Skeleton, Snowboard, Eiskunstlauf und Nordische Kombination gemessen. Der Schweizerische Hochschulsportverband (SHSV) ist mit der Leistung der rund 70-köpfigen Schweizer Delegation zufrieden. Sarah Lenz, beim SHSV für Medien und Kommunikation zuständig: «Mit insgesamt sieben Medaillen und 13 Platzierungen auf den vierten bis achten Rängen ist unsere Zielsetzung deutlich übertroffen worden. Es ist die zweitbeste Leistung in der Geschichte des Schweizer Hochschulsports.»
Lenz führt die Leistung auf die gute Vorbereitung der Sportlerinnen und Sportler zurück - und auf den «hervorragenden Teamgeist, der während dem Aufenthalt vor Ort entstanden ist».
Zwei der sieben Schweizer Medaillen haben zwei Studenten der Universität Zürich erringen können. Andrea Florinett gewann Bronze im klassischen Langlauf über 30 Kilometer und Sascha Duff holte eine Silbermedaille im Snowboard Boardercross.
Beim Boardercross starten jeweils vier Athleten gleichzeitig zu einem Hindernisparcours mit Sprüngen, Bodenwellen und Steilwandkurven. Sascha Duff fährt vor allem Europa- und Weltcup-Rennen in der jungen Disziplin. Jetzt nahm er das erste Mal mit dem Snowboard an einer Universiade teil. Für den Zürcher Jus-Studenten im fünften Semester war dies eine Vorbereitung auf ein grösseres Ziel. 2006 wirdBoardercross das erste Mal offizielle Disziplin an den Olympischen Winterspielen in Turin sein. Acht Schweizerinnen und Schweizer werden daran teilnehmen können - Sascha Duff möchte einer davon sein. Als zukünftigen Berufssportler sieht er sich allerdings nicht. Nach einer möglichen Teilnahme in Turin möchte er sich anderen Zielen im Leben widmen, etwa dem einer eigenen Anwaltskanzlei.
Die Universiade in Österreich war für ihn nicht nur wegen der Silbermedaille ein erfreuliches Erlebnis. «Das gesamte Schweizer Team wohnte im selben Hotel, dadurch sind neue Freundschaften entstanden. Die Stimmung war sehr gut und wir haben wenn immer möglich auch die Wettkämpfe der anderen Disziplinen mitverfolgt.»
Dass die Teilnehmenden der Universiade den Wettkampf als Vorbereitung für die «echten» Olympischen Spiele betrachten, ist nicht selten. Wirkliches Olympia-Potenzial sieht Sarah Lenz vom SHSV bei etwa einem Drittel der Schweizer Teilnehmenden. «Das Leistungsniveau der Universiaden hat in den letzten fünf Jahren deutlich zugenommen. Ich führe dies nicht zuletzt auf die vermehrte Teilnahme von Studierenden aus Asien, dem Balkan und den GUS-Ländern zurück.» In Asien, wie beispielsweise auch in den USA, sei der Stellenwert der Universiaden und des Sportes neben dem Studium allgemein höher als in Europa. Wer etwa als chinesischer Student an einer Universiade eine Medaille gewinne, müsse sich um ein Stipendium keine Sorgen mehr machen.
Sorgen um seine sportliche Zukunft wird sich dafür ein Schweizer Teilnehmer aus dem Snowboard-Team machen müssen. Er sorgte in Österreich für den ersten positiven Doping-Befund im Schweizer Hochschulsport. Nachdem in seinem Urin Cannabis nachgewiesen worden war, musste er seine Silbermedaille im Halfpipe-Wettbewerb wieder abgeben.