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E-Learning ist in den vergangenen Jahren an der Universität Zürich systematisch gefördert worden – so auch an der medizinischen Fakultät. Zur Ausbildung der Medizinerinnen und Mediziner gehört inzwischen das Angebot der virtuellen Ausbildungsplattform Medizin VAM. VAM existiert seit drei Jahrenund erlaubt den Studierenden, die Lernziele mittels neuer E-Learning-Techniken zu erarbeiten. Auf dieser virtuellen Plattform bieten alle Bereiche der medizinischen Fakultät Projekte an, die die Studierenden für den vorklinischen sowie den klinischen Teil ihres Studiums benutzen können.
Über den neuesten Stand des E-Learning-Angebots der Medizinischen Fakultät können sich Interessierte am 4. März 2005 auf der dritten E-Learning-Tagung informieren. «Im Gegensatz zu den beiden früheren Tagungen werden nicht die einzelnen E-Learning-Projekte unserer Fakultät vorgestellt», betont Annette Langedijk, E-Learning-Koordinatorin der Medizinischen Fakultät. «Wir haben diesmal Schwerpunkte gebildet, in denen wir einzelne ausgewählte E-Learning-Programme vorstellen. Und wir setzen Akzente mit einem Blick über Zürich hinaus, nämlich nach Basel und in die Niederlande.»
Die E-Learning-Programme sind im Moment noch nicht im allen Bereichen der medizinischen Fakultät curricular verankert. Die Integration von ICT-Modulen in das Curriculum ist als Eckpfeiler der Studienreform fixiert. Das soll sich also ändern. Für die Studierenden würde das bedeuten, dass sie in Zukunft – allein oder in Gruppen – Lerninhalte am Computer erarbeiten. Das kann zum Beispiel anhand von Fällen geschehen, die den Studierenden den Lernstoff praxisnah vermitteln.
Ein gutes Beispiel dafür, wie medizinischer Lehrstoff aufbereitet werden kann, ist die mit dem Medida-Prix 2002 ausgezeichnete Campus-Pädiatrie-Software des Springer Verlags. Mit diesem Programm kann der Student, die Studentin die pädiatrische Notaufnahme eines Universitätsklinikums nachvollziehen. Visuell befindet man sich dabei in einem Untersuchungszimmer, in dem Patient, Patientenakte, Untersuchungstisch oder Mikroskop angeklickt werden können. Der Studierende wird durch einen klinischen Arbeitsablauf in seiner ganzen Unübersichtlichkeit geleitet: Wer die kleine Friedericke mit Durchfall unbehandelt nach Hause schickt, der muss damit rechnen, dass sie zwei Tage später dehydriert wieder vor der Tür steht.
«So gut diese Software auch ist», sagt Annette Langedijk, «sie kann natürlich den Kontakt und die Arbeit mit und an dem Patienten nicht ersetzen. Allerdings ist sie zur Vor- und Nachbereitung von Inhalten sehr nützlich.»
So hat sich die medizinische Fakultät entschieden, die «Campussoftware» in Zukunft einzusetzen.
Der Preisträger des Medida-Prix 2004 wird auf der Tagung ebenfalls vorgestellt. Es ist das Programm PathoBasiliensis, das an der Universität Basel entwickelt wurde. «Die Arbeit anderer Universitäten zu beachten und unter Umständen zu übernehmen, finde ich richtig», betont Langedijk. Zusätzlich berichten auf der Tagung drei Referenten aus den Niederlanden über ihre Erfahrungen mit E-Learning-Programmen. Ein Referent der Universität Maastricht blickt zurück auf eine zehnjährige Erfahrung mit dem Problem Based Learning (PBL). Das ist ein Modell des so genannt selbstbestimmten Lernens, bei dem die Studierenden sich selber die Lernziele setzen und diese vor allem in Gruppenarbeit und unter anderem auch mit Hilfe von E-Learning-Programmen interaktiv erarbeiten.
Auf der Tagung lädt auch eine E-Learning-Messe zum Besuch ein. Neben persönlichen Gesprächen mit den Referierenden bietet ein eigens im UniversitätsSpital eingerichteter kabelloser Internetzugang (Wireless Lan) die Möglichkeit, die vorgestellten Beispielprogramme gleich selber auszuprobieren.