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Marcel-Benoist Preis

«Eine Art persönliche Mission» - Marcel-Benoist-Preis 2004 an Adriano Aguzzi

Was treibt Professor Adriano Aguzzi an? Wie kam er zur Prionenforschung und hat er ein Erfolgsgeheimnis? Ein Kurzportrait des diesjährigen Benoist-Preisträgers.
Klaus Wassermann

Adriano Aguzzi (rechts) 2001 beim Besuch des damaligen EU-Forschungskommissars Philippe Busquin (links). Mit dabei auch Prorektor Forschung Alexander Borbély (3.v.r.) und Staatssekretär Charles Kleiber (2.v.r.)

Adriano Aguzzi ist als Mediziner und Molekularbiologe Grundlagenforscher mit Leib und Seele. Für das Thema der Prionenforschung begeisterte ihn eine Begengung mit dem Biochemiker und Pionier der Prionen-Hypothese Charles Weissmann vor dreizehn Jahren. Wie Aguzzi heute arbeitete Weissmann damalsan der Universität Zürich und leistete dort grundlegende Arbeit zum Verständnis des Zusammenhangs von genetischen Faktoren mit Prion-Erkrankungen. «Ich hätte mein Studium damals gerne mit einem MD/PhD (kombiniertes Doktorat in Medizin und Naturwissenschaften, Anm. d. Red.) abgeschlossen, doch zu meiner Zeit gab es das noch nicht», sagt Aguzzi.

Adriano Aguzzi im Hörsaal.

Das Geheimnis für seinen Erfolg auch bei einem breiteren an Wissenschaft interessierten Bevölkerungskreis liegt wohl nicht zuletzt in die Kombination von molekularbiologischer Grundlagenforschung und deren klinischer Anwendung in der Medizin. Die Bedeutung von Wissenschaft als Faktor für Gesundheit und Wirtschaft wird dadurch auch für wissenschaftliche Laien leicht einsichtig. So konnte er mit seinen Wortmeldungen in der Diskussion um die Zulassung gentechnischer Forschung in der Schweiz im Jahr 1998 dazu beitragen, dass das Schweizer Stimmvolk einer entsprechenden Gesetzesvorlage mit grosser Mehrheit zustimmte. «Ich bin stolz, im weltweit einzigen Land zu arbeiten, in dem biomedizinische Forschung durch einen Volksentscheid legitimiert wurde», sagt Aguzzi.

Für ihn liegt in der Paarung von Biowissenschaft und Medizin eine starke Motivation. «Die Forschung an Prionen-induzierten Krankheiten ist eine Art persönlicher Mission», gibt er unumwunden zu. Die kommerzielle Verwertung von Forschungsergebnissen hat da nur eine zweitrangige Bedeutung. Er bezeichnet sich selbst als einen der wohl letzten Professoren, die noch keine Firma gegründet haben. Patente, die er aus seiner Forschung entwickelt, werden mittels Technologie-Transfer von externen Unternehmen verwertet. «Die Grundlagenforschung ist für mich so spannend,da bleibt mir keine Zeit für andere Aktivitäten», meint er. Auf die Frage, was er mit dem mit der Verleihung des Preises verbundenen Geldmitteln anfangen wirdsagte er nur kurz: «Ich weiss es noch nicht, ich werde es mir überlegen, sobald das Geld eingetroffen ist».

Klaus Wassermann ist freier Journalist.

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