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Eine ganze Universität auf ein komplett neues Computersystem umzustellen ist zeitaufwändig und teuer. Seit 1996 wird an der Universität Zürich an der Einführung eines neuen, computerbasierten Verwaltungssystems gearbeitet. Eines der Ziele war es, mit Hilfe einer Standardsoftware die einzelnen Softwarekomponenten zu vereinheitlichen und zu vernetzen sowie den Systemunterhalt zu vereinfachen.
«Mit den alten, getrennt funktionierenden Programmen stiessen wir an Grenzen bei Wartung und Integrationsfähigkeit, eine neue und bessere Lösung musste her», sagt Hans-Peter Lüscher, Leiter der Abteilung Business Applications der Informatikdienste der Universität Zürich. Einen kompetenten Partner fand man in der deutschen Softwarefirma SAP. Heute arbeiten bereits rund 500 Benutzerinnen und Benutzer an der Universität Zürich mit den Modulen Finanzwesen und Controlling, Verkauf und Materialwirtschaft, Systemadministration und Entwicklungsumgebung, zentrales Adresswesen und Studierendenverwaltung sowie Personalwirtschaft.
Die Arbeit am grössten Informatikprojekt an der Universität, dem Projekt «UniVers», begann 1999. Verschiedene ältere Systeme wie die Verwaltung des Vorlesungsverzeichnisses, die Dozierendenverwaltung sowie eine Professurendatenbank sollten ersetzt werden.
Eine weitere wichtige Anforderung an das neue System ergab sich mit der Einführung der Bologna-Reform. Diese will europaweit die Studiengängen vereinheitlichen, beispielsweise mit dem europäischen Kreditpunkte-System ECTS. Zur Bewältigung dieser Aufgabe bot sich erneut eine Lösung von SAP an. Deren Software-Modul «Campus Management» war damals zwar erst im Aufbau, jedoch konnten bei dessen Entwicklung auch einige Anforderungen der Universität Zürich berücksichtigt und später in den offiziellen Release der Software einbezogen werden.
Ist das Projekt einmal abgeschlossen, so werden sich alle Universitätsangehörigen, insbesondere aber die Studierenden, per Internet über das Lehr- und Semesterangebot informieren können. Auch wer sich für das Semester einschreiben oder eine Lehrveranstaltung buchen will, wird dies dann online tun können.
Weit über 1'000 verwaltungsinterne Benutzerinnen und Benutzer sowie mehr als 20'000 Studierende werden in Zukunft mit dem neuen System arbeiten. Ein solch breiter Einsatz erfordert systemspezifisches Wissen in den einzelnen Fakultäten, Fachabteilungen und inden verschiedenen Abteilungen der Informatikdienste an der Universität Zürich. Zu diesem Zweck wurde das Competence Center SAP (CC-SAP) ins Leben gerufen. In dieser sogenannten virtuellen Supportorganisation arbeiten unter der Leitung von Hans-Peter Lüscher rund vierzig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität Zürich. Dank dieser internen Supportorganisation können Wartungskosten gespart und die Abhängigkeit von der Firma SAP auf ein Minimum reduziert werden.
Am 1. Juni 2004 erhielten Hans-Peter Lüscher und sein Stellvertreter Juan Faundez ein Zertifikat der Firma SAP. Das Zertifikat ist zwei Jahre gültig und wird nach dieser Zeit von SAP erneut überprüft.