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Rund sieben Prozent der im Wintersemester 2004/2005 an der Universität Zürich angebotenen Lehrveranstaltungen sind durch Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) unterstützt. Durchschnittlich soll dieser Anteil bis 2007 bei 15 Prozent liegen, wie es in der E-Learning-Strategie der Universität Zürich aus dem Jahre 2003 formuliert ist.
Um dieses Ziel zu erreichen, gilt es einerseits, bereits bestehende Projekte zu erhalten und weiter zu entwickeln. Andererseits hat der «Swiss Virtual Campus» im Sommer 2004 eine dritte Serie mit 28 neuen Projekten lanciert. Die Universität Zürich ist an insgesamt 14 dieser Projekte beteiligt, bei acht davon ist sie sogenanntes «Leading House», trägt also die Gesamtverantwortung. Insgesamt 4,4 Mio. Franken fliessen so in den Jahren 2004 bis 2007 vom Swiss Virtual Campus in den Ausbau des E-Learning an der Universität Zürich.
Die meisten der neu bewilligten Projekte sind zur Zeit in Ausarbeitung und werden in den kommenden Semestern zum Teil schrittweise nutzbar sein. «E-Gone» nennt sich beispielsweise ein Projekt aus der Frauenheilkunde des Universitätsspitals Zürich. Studierende vom dritten bis sechsten Studienjahr sollen sich damit in Zukunft auf Vorlesungen und Tutorate vorbereiten, Themen vertiefen, online diskutieren sowie den eigenen Lernfortschritt anhand interaktiver Übungen einschätzen können.
Inhaltlich wird «E-Gone» die spezifischen Erkrankungen der Frau und die medizinische Versorgung schwangerer Frauen und neugeborener Babies behandeln. Als Basis zur Entwicklung dient das bestehende Projekt «Gynäkologie online», welches in den vergangenen drei Jahren aufgebaut worden war. Der Lerninhalt wird unterteilt sein in über 40 Module, die nach Krankheitsbildern gegliedert sind. Die einzelnen Module umfassen Online-Skripten, Bilder, Videos, Übungen sowie Online-Kommunikation.
Nicht nur der Inhalt wird im Vergleich zum Vorgängerprojekt erweitert, sondern auch der Nutzerkreis. «E-Gone» wird in Kooperation mit den Universitären Frauenkliniken in Basel, Bern und Lausanne entwickelt. Im Wintersemester 2005/2006 sollen die ersten Module online nutzbar sein.
Im Wintersemester 2006/2007 soll eine weitere vom «Swiss Virtual Campus» geförderte Kooperation in der Form eines Online-Kurses starten. Das «Plant Science Center» Zürich-Basel wird dann im Rahmen des Masterstudiums den Online-Kurs «Plant Response to Stress» (PRESS) anbieten. Elf Professuren der Universitäten Zürich und Basel sowie der ETH Zürich sind derzeit mit der Ausarbeitung der Inhalte beschäftigt.
«PRESS» soll Kernstück des Masterstudiums sein und die Präsenzzeit im Hörsaal gering halten. Inhaltliches Ziel ist es, den Studierenden die Grundlagen für das interdisziplinäre Forschen in den Pflanzenwissenschaften zu vermitteln. Der Lehrgang wird unterteilt sein in Wissensmodule und Fähigkeitsmodule. In den Wissensmodulen wird es beispielsweise um die Terminologie und den interdisziplinären Forschungsansatz gehen. In den Fähigkeitsmodulen werden die Prinzipien des wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt. Dabei lernen die Studierenden, ökologische Feldexperimente zu planen oder können Labortechniken mittels Videosequenzen kennenlernen.
«eFeed» nennt sich ein Projekt, bei welchem das Institut für Tierernährung der Vetsuisse Fakultät Zürich «Leading House» ist. Das Projekt vermittelt Studierenden der Veterinärmedizin und Agrarwissenschaften Wissen über Futtermittel für landwirtschaftliche Nutztiere. Entwickelt wird das Projekt unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Institut für Nutztierwissenschaften der ETH Zürich, der Schweizerischen Hochschule für Landwirtschaft Zollikofen und der Vetsuisse-Fakultät Bern.
«eFeed» soll den herkömmlichen Unterricht in Form von Vorlesungen und Exkursionen ergänzen und ist auf diesen abgestimmt. Das Programm wird aus neun Lernmodulen bestehen. Im «Theorieteil» wird jeweils insbesondere ein Skript zum Thema angeboten. Die «Übungen» dienen der Selbstkontrolle - das Lernprogramm gibt zwar Feedback auf die Antworten der Studierenden, speichert diese aber nicht. Anders im Bereich «Test», wo die Lösungen der einzelnen Benutzer gespeichert und auch von den Dozierenden eingesehen werden können. Ergänzt werden die Lernmodule durch eine Futtermitteldatenbank als Nachschlagewerk.
Die 28 Projekte der dritten Serie der «Swiss Virtual Campus»-Projekte sind vorerst bis Sommer 2006 finanziell gesichert. Im Sommer oder Herbst 2005 wird der SVC voraussichtlich die vierte und letzte Serie ausschreiben.