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Teaching Skills

Frisch gelehrt ist halb gewonnen

«Teaching Skills» nennt sich ein neues Programm der Arbeitsstelle für Hochschuldidaktik (AfH). Es unterstützt die didaktischen Fähigkeiten der Assistierenden und begleitet sie während ihrer Lehrtätigkeit. Nach erfolgreicher Qualifikation stellt die entsprechende Fakultät ein Zertifikat aus. Das erste Zertifikat wurde am 1. März 2004 verliehen. Das Ziel des Programms ist, die Qualität der Lehre an der Universität Zürich weiter zu steigern.
Marita Fuchs

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von links: Pamela Alean, AfH; Daniel Schmuki, Assistent am Sozialökonomischen Institut; Roger Gfrörer, Assistierendenvertreter der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät im Gremium «Teaching Skills»

Daniel Schmuki, Assistent am Sozialökonomischen Institut, ist der Erste: Am ersten März 2004 erhielt er das «Teaching Skills Zertifikat» der Universität Zürich. Mit diesem Zertifikat weist er seine didaktischen Fähigkeiten aus. Dazu gehören nicht nur pädagogischesund didaktisches Geschick sondern auch Führungskompetenz, die Fähigkeit zu präsentieren und didaktische Medien und Methoden in der Lehre adäquat einzusetzen. Das notwendige Handwerkszeug wurde ihm in Kursen vermittelt. Die praktische Umsetzung konnte Schmuki während seiner Lehrtätigkeit als Assistent erproben - auch hierbei wurde er kompetent begleitet. Schmuki fühlte sich während der Ausbildung gut betreut: «Obwohl ich schon oft unterrichtet hatte, habe ich sehr viel Neues erfahren.». Mittlerweile konnte der Ökonom mit Didaktikzertifikat die Früchte seiner zusätzlichen Arbeit ernten: er wurde an der Höheren Fachschule für Wirtschaft in Zug als Dozent eingestellt. Dort hatte man ausdrücklich einen didaktischen Hintergrund verlangt. Viele werden seinem Beispiel folgen: Laut Dr. Pamela Alean-Kirkpatrick, verantwortlich für die «Teaching Skills» bei der AfH, haben sich bis jetzt achtzig Assistentinnen und Assistenten angemeldet.

Teaching Skills fördern Karrieren

Pamela Alean-Kirkpatrick hat vor zwei Jahren das Programm Teaching Skills entwickelt. Der Anstoss dazu gab Dr. Kurt Hanselmann, Dozent an der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät. Ihm ist die Verbesserung der Lehre ein grosses Anliegen. Er schlug vor, mit einem Zertifikat Anreize für eine didaktische Fortbildung zu schaffen, und gleichzeitig die in der Lehre Tätigen mit einer Zusatzqualifikation auszuzeichnen.

Ein wichtiger Bestandteil des Programms ist das Erstellen eines «Teaching Portfolios», das seit längerem an amerikanischen Universitäten als Leistungsnachweis für die Lehrqualität bekannt ist. Mittlerweile hat es sich auch in Grossbritannien, Deutschland und Skandinavien etabliert. Das Royal Institute of Technology in Stockholm zum Beispiel verlangt bei einer Neuberufung ein solches «Teaching Portfolio».

Tritt frisch auf!

Das «Teaching Skills»-Programm funktioniert wie ein Baukasten: Neben Kursen zur Wissensvermittlung – zu den obligatorischen Kursen gehört zum Beispiel «Tritt frisch auf, Werkzeuge der Rhetorik im Unterricht» – steht der eigene Unterricht. Eine Hospitation des Unterrichts wird durchgeführt. Die Teilnehmenden beobachten aber auch gegenseitig ihren Unterricht. Am Ende der Ausbildung legen sie ihr persönliches Teaching Portfolio vor, ein Nachweis aller didaktischen Tätigkeiten. Ein Gremium bestehend aus Mitarbeitern der AfH, der Assistierendenvertretung der jeweiligen Fakultät und einer externen Expertin beurteilt dieses.

Aktiv lernt es sich am besten

Wichtig bei der Entwicklung des Programm war die aktive Unterrichtstätigkeit. «Wir wollten nicht nur zusätzliches theoretisches Wissen vermitteln, sondern auf der Unterrichtserfahrung der Teilnehmenden aufbauen», betont Alean-Kirkpatrick. Der Erwerb des Zertifikats soll die Assistierenden nicht zusätzlich mit Arbeit belasten. So kann in der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät die Zeit für die Kurse auf die Arbeitszeit angerechnet werden. Die Bedingungen können im Lauf von zwei bis drei Jahren erfüllt werden. Der Aufwand beträgt maximal 19 Tage.

Bis jetzt können Assistierende der Wirtschaftswissenschaftlichen und der Philosophischen Fakultät das Programm absolvieren, demnächst kommt die Juristische Fakultät dazu. Erste Gespräche mit Assistierendenvertretern der Mathematisch-naturwissenschaftlichen und der Theologischen Fakultät zeigen, dass auch diese Fakultäten sich in absehbarer Zeit mit diesem Programm auseinander setzen werden.

Vorteile nicht nur im universitären Umfeld

Das Programm richtet sich an Assistierende und soll den akademischen Mittelbau fördern. Die Qualität der Lehre wird gefördert ohne die Forschung zu beeinträchtigen. Aber nicht nur für eine Universitätskarriere ist das Zertifikat eine wichtige Qualifikation. Auch in anderen Arbeitsbereichen, wie zum Beispiel der Wirtschaft, ist es von Vorteil, einen Vortrag didaktisch gut aufzubauen und souverän vorzutragen sowie Kommunikationsfähigkeit, Qualitätsbewusstsein und Sozialkompetenz mitzubringen.

Marita Fuchs ist Mitarbeiterin der unicommunication.