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Dank ALPECOLe müssen Geographie-Studierende nicht mehr jede Stunde an der Universität «absitzen» und auch nicht mehr so viele Skripte herumschleppen. Sie können zumindest teilweise Lernort und -zeit selber bestimmen. Das ist besonders wichtig für Leute, die neben dem Studium arbeiten. Ausserdem können sie Abläufe simulieren, die real nicht zu beobachten sind. Besonders interessant sind die «Alpine Walks», virtuelle Exkursionen durch verschiedene Gebirgsregionen der Welt, mit denen die Studierenden sich auf reale Feldkurse vorbereiten können.
Bisher arbeiteten die einzelnen Fachbereiche in der Lehre und teilweise auch Forschung recht isoliert. Mit ALPECOLe können Dozierende den Bereich «Alpine Ökologie» fächerübergreifend unterrichten oder nach Wunsch auch stärker fachspezifisch anpacken, indem sie nur einzelne Lektionen des E-Kurses verwenden. Manche erwarten sich davon eine gewisse Entlastung vom Präsenzunterricht, andere einen breiteren Bekanntheitsgrad und neue Kontakte und wieder andere stärkeren Austausch mit und unter den Studierenden. Allen Projektbeteiligten gemeinsam ist das Interesse, althergebrachte Formen hinter sich zu lassen, sich mit den Neuen Medien intensiver zu beschäftigen und diese auch einzusetzen.
Gelegentlich zeigen sich allerdings auch innerhalb der «distanzüberwindenden» Projektgruppe Unterschiede. Ein grosser Graben klafft zwischen Lehre und Forschung. In der Lehre liegen die tatsächliche und die anzustrebende Qualität weit auseinander, was damit zusammenhängt, dass die Lehre an den Hochschulen einen tieferen Stellenwert besitzt. Professoren werden so natürlich nicht zu Höchstleistungen in ihrem Unterricht angespornt. Umso erfreulicher, dass sich trotzdem viele an den e-Learning-Projekten aktiv beteiligen.
Wie im traditionellen Unterricht ist es auch beim E-Learning die gute Mischung, die den Erfolg ausmacht. Die wenigsten Studierenden möchten ausschliesslich zu Hause allein vor dem Computer lernen. Eine abwechslungsreiche Lehre mit Vorlesungen, Übungen, Selbstlernphasen, verschiedenen Kommunikationsformen und -medien kann Studierenden sowohl eine gute Führung bieten als auch deren Selbstverantwortung stärken.
Mit der Umstellung auf das Bologna-Modell muss der Lernprozess grundsätzlich verändert und zusätzlich gefördert werden. Bis anhin lernten die Studierenden vor allem während der Semesterferien. Dieser eher ungünstige Lehr-/Lernrhythmus wird jetzt durchbrochen. Und E-Learning kann dabei für Studierende wie Dozierende eine grosse Hilfe sein.